Planetare Mineraloge und Astromineralogie
Die Mineralphysik unter außergewöhnlichen Umgebungsbedingungen ist die Grundlage zum Verständnis des Verhaltens von Geomaterialien und Mineralkomponenten, die am Aufbau der Planeten, Ihrer Monde aber auch von Exoplaneten maßgeblich beteiligt sind.
Expertisen am Institut umfassen die Möglichkeit experimentelle in-situ Messungen zu bewerkstelligen, die Drücke bis in den Megabarbereich ermöglichen, und gleichzeitig Temperaturvariationen abdecken von Oberflächentemperaturen auf Eismonden bis hin zum tiefen Erdinneren. Thermomechanische Eigenschaften, Phasenstabilitäten und strukturelle Transformationen unter Extrembedingungen stehen dabei im Fokus des Interesses.
FWF Projekt: Die Enträtselung des mysteriösen ‘LH-Kieserits‘ am Mars
Die weitreichende Verbreitung von hydratisierten Sulfatmineralen in unserem Sonnensystem, z.B. am Mars oder den Eismonden von Jupiter und Saturn, hat in den letzten Jahren für großes wissenschaftliches Interesse gesorgt. In einem kürzlich beendeten FWF-Projekt konnte das Projekt-Team u.a. auch stichhaltige Indizien für das potentielle extraterrestrische Vorkommen einer bisher kaum beachteten Gruppe von Mg-Sulfatmin-eralen, zusammen mit dem mysteriösen ‘LH-Kieserit‘ als ‘MHSH’-Phasen bezeichnet, entdecken. Das Ziel des aktuellen Projekts ist es daher, MHSH-Phasen in variierender Zusammensetzung zu synthetisieren und deren spektroskopische und kristallographische Eigenschaften u.a. bei tiefen Temperaturen und hohen Drücken detailliert zu untersuchen. Die so erzielten Ergebnisse sollen als Referenz für den Vergleich mit Satelliten- oder Roverdaten vom Mars oder den Eismonden dienen und uns ermög¬lichen, sogar die chemische Zusammensetzung von Proben der Planeten¬oberfläche aus gesendeten Infrarot- oder Raman-Spektren abzuleiten.
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